Weil unser Gehirn die Reize auswählt, die zu unserer Gefühlslage passen
Es hängt zu einem beachtlichen Teil von unseren Emotionen ab, was wir in unserem Leben als Realität erkennen und wahrnehmen.
Dies wurde in psychologischen Versuchen getestet. So haben bei diesen Experimenten deprimiert gestimmte Personen aus einer Menge von Daten andere Botschaften entschlüsselt, als dies normal gestimmte Teilnehmer gemacht haben. Die Botschaften, die die deprimierten Teilnehmer wahrgenommen haben, waren düsterer als die der anderen.
Dies geschieht, weil in unserem Gehirn die Region, die unsere Stimmungen steuert, auch dafür verantwortlich ist, die Informationen zu verarbeiten, die wir von der Aussenwelt wahrnehmen (Arbeitsgedächtnis). So kommt es, dass unsere Gefühlslage im grossen Ausmass dafür verantwortlich ist, wie wir mit dem umgehen, was wir gerade sehen, fühlen, schmecken, riechen oder hören.
Das bringt einen grossen Nachteil mit sich: Wenn nämlich unser Gehirn erst einmal angefangen hat, die Welt durch eine düstere, dunkle «Brille» zu sehen, gewöhnt es sich daran und versucht diese negative Sichtweise und Stimmung aufrechtzuerhalten. Kurzum: Es wählt die Reize und Botschaften aus der Welt aus, die zu unserer Gefühlslage passen und diese bestätigen.
Wenn jemand unter mittelschweren bis schweren Depressionen leidet, ist eine «kognitive Verhaltenstherapie» eine Massnahme, die der Person helfen kann, Situationen und Gefühle bewusst anders zu bewerten und die dadurch betroffenen Schichten im Gehirn positiv zu verändern.
Quelle
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S.246-249
S.259
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Date:
30. Juli 2021