E wie
Engage-ment
«Nichtstun macht kaum je glücklich» (Klein, 2014, S. 223).
Gefordert zu sein kann uns gute Gefühle geben. Engagement unterscheidet sich von positiven Gefühlen – es kann beinahe als Gegenteil davon gesehen werden.
In dieser Säule des Glücks/des Wohlbefindens handelt sich alles um Flow (Fliessen).
So vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Beispiele für Flow-Erlebnisse:
So kann bei einigen Menschen das Zeichnen ein Flow-Erlebnis bescheren, bei anderen wiederum das Programmieren oder das Schwimmen. Es kommt nicht so sehr darauf an, welche Art eine Beschäftigung ist. Wichtig ist lediglich, dass sie mit Konzentration ausgeführt wird.
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S. 223
Seligman, M. E. P. (2012). Flourish – wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens (S. Schuhmacher, Übers.). München: Kösel. (Original erschienen 2011: Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being)
S. 12
E wie
Engagement
«Nichtstun macht kaum je glücklich» (Klein, 2014, S. 223).
Gefordert zu sein kann uns gute Gefühle geben. Engagement unterscheidet sich von positiven Gefühlen – es kann beinahe als Gegenteil davon gesehen werden.
In dieser Säule des Glücks/des Wohlbefindens handelt sich alles um Flow (Fliessen).
So vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Beispiele für Flow-Erlebnisse:
So kann bei einigen Menschen das Zeichnen ein Flow-Erlebnis bescheren, bei anderen wiederum das Programmieren oder das Schwimmen. Es kommt nicht so sehr darauf an, welche Art eine Beschäftigung ist. Wichtig ist lediglich, dass sie mit Konzentration ausgeführt wird.
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S. 223
Seligman, M. E. P. (2012). Flourish – wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens (S. Schuhmacher, Übers.). München: Kösel. (Original erschienen 2011: Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being)
S. 12
Definition
Was ist ein Flow-Zustand?
Beim Flow um das Gefühl, eins zu sein mit einer bestimmten Tätigkeit, die uns so sehr absorbiert, dass Raum und Zeit nicht mehr als solche wahrgenommen werden. Im Zustand des Flows verschmelzen Menschen mit der Aktivität und für gewöhnlich fühlt man «Nichts». Man geht auf im Tun und irgendwann ist man überrascht, dass so viel Zeit vergangen ist.
Seligman, M. E. P. (2012). Flourish – wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens (S. Schuhmacher, Übers.). München: Kösel. (Original erschienen 2011: Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being)
S. 12
Bei Jemanden kann das Musizieren ein Flow-Erlebnis auslösen – bei Jemanden anderem beispielsweise das Malen.
Die 3 Vorteile eines Flow-Zustandes
Gute Gefühle
Inneres Wachstum
Erweiterung der eigenen Fähigkeiten
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S. 223
Seligman, M. E. P. (2012). Flourish – wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens (S. Schuhmacher, Übers.). München: Kösel. (Original erschienen 2011: Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being)
S. 12
Die Voraussetzungen für den Flow-Zustand
Die Voraussetz-ungen für den Flow-Zustand
Voraussetzung 1
Herausforderung
Um in den Flow einzutreten ist es nötig, dass sich die Person mit hohen Anforderungen konfrontiert erlebt, die sie sich jedoch noch knapp gewachsen fühlt. Die Tätigkeit wird also idealerweise als echte, machbare Herausforderung wahrgenommen.
Voraussetzung 2
Ziel
Um sich in einen Flow-Zustand zu begeben, muss das anvisierte (Teil-)Ziel klar sein. Erst dann kann man sich vollkommen auf eine Tätigkeit einlassen und den einzelnen Schritten voll und ganz nachgehen, die in die Richtung des Zieles führen
Voraussetzung 1
Herausforderung
Um in den Flow einzutreten ist es nötig, dass sich die Person mit hohen Anforderungen konfrontiert erlebt, die sie sich jedoch noch knapp gewachsen fühlt. Die Tätigkeit wird also idealerweise als echte, machbare Herausforderung wahrgenommen.
Voraussetzung 2
Ziel
Um sich in einen Flow-Zustand zu begeben, muss das anvisierte (Teil-)Ziel klar sein. Erst dann kann man sich vollkommen auf eine Tätigkeit einlassen und den einzelnen Schritten voll und ganz nachgehen, die in die Richtung des Zieles führen
Schallberger, U. (2012). Flow – das Aufgehen im Tun. In C. Steinebach, D. Jungo & R. Zihlmann (Hrsg.), Positive Psychologie in der Praxis. Anwendung in Psychotherapie, Beratung und Coaching (S. 36–43). Basel: Beltz.
S. 38
Wo die Magie passiert
Einen Flow-Zustand kannst du erreichen, wenn du dich ausserhalb deiner Komfortzone in der sogenannten Lernzone befindest. Sollte dich die Aufgabe überfordern, würdest du dich in der Panikzone befinden, worin es nicht möglich wäre, den Flow-Zustand einzunehmen.
Unter- vs. Überforderung
Nur wenn die Aktivität dein Gehirn im richtigen Masse in Anspruch nimmt, hast du die Möglichkeit, in einen Flow-Zustand zu gelangen. Die Tätigkeit darf also nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sein. Ansonsten langweilst du dich oder fühlst dich überfordert, was den Eintritt in den Flow-Zustand unmöglich macht.
Überforderung / Zu schwere Aufgaben
Wenn eine Aufgabe unsere Fähigkeiten übersteigt, frustriert uns das. Schlimmstenfalls können sich gar Hilflosigkeit oder Selbstzweifel bemerkbar machen.
Unterforderung / Zu einfache Aufgaben
Wir Menschen vertragen Langeweile nicht gut und versuchen uns oft bei Langeweile andere Reize zu verschaffen. Bei Langeweile besteht nämlich die Möglichkeit, dass sich ungewünschte Vorstellungen, Sorgen oder Niedergeschlagenheit in unserem Kopf ausbreiten.
Studien beweisen, dass Unterforderung ähnlich verheerende Folgen auf das seelische Gleichgewicht haben kann wie Überforderung.
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 291
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S. 289
Eintritt in den Flow-Zustand
Der Eintritt in den angenehmen Zustand gelingt zu Beginn oft nicht mühelos. Man muss sich oft etwas zur Aufmerksamkeit zwingen und wenn man gedanklich abschweift, möglichst schnell versuchen, diese wieder zu der Aufgabe zurückzuleiten. Das zu machen, hilft dem Gehirn in den Flow-Zustand zu gelangen, in welchem dann die Konzentration zum Selbstläufer wird. Sich zu einer schwierigen Aufgabe erst ein wenig zu zwingen, wird oft belohnt.
Dabei kann es einem helfen, sich von Beginn an kleine Ziele, kleine Meilensteine, am Weg zu einem Gesamtziel zu setzen.
Klein, S. (2014). Die Glücksformel. oder Wie die guten Gefühle entstehen. Frankfurt am Main: S. Fischer.
S. 294
Die Rolle des Bewusstseins
Die Aufgabe unseres Bewusstseins ist es, Informationen über Aussengeschehenes und Ereignisse innerhalb des Organismus darzustellen und dies auf eine Art, wie sie vom eigenen Körper eingeschätzt und entsprechend behandelt werden kann. Es hat also die Vermittlungsaufgabe zwischen Empfindungen, Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken. Neben dieser Vermittlungsaufgabe stellt unser Bewusstsein unter den verschiedenen Informationen Prioritäten her – das ist eine ganz schön umfangreiche Aufgabe.
Bei einem Flow-Erlebnis, bei dem optimalen Zustand innerer Erfahrung, herrscht Ordnung im Bewusstsein. Das ist der Fall, wenn die psychische Energie/Aufmerksamkeit für realistische Ziele verwendet wird und die Fähigkeiten den vorhandenen Fähigkeiten entsprechen.
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 22, 50
Exkurs
Unsere Aufmerksamkeit
Die Menge an Informationen, die in einem menschlichen Hirn bearbeitet werden kann, ist beschränkt. Unsere Aufmerksamkeit ist beschränkt. Dies äussert sich beispielsweise darin, dass wir zwar gleichzeitig etwas essen und dazu fernsehen können, aber (für gewöhnlich) nicht gleichzeitig in einer Fremdsprache einen Brief schreiben und schwierige Rechnungen lösen können. Dies aus dem Grund, dass einige Tätigkeiten alle unsere Aufmerksamkeit bedürfen. Aufmerksamkeit ist eine psychische Energie, eine Ressource. Einige wissen, wie sie selbst diese Energie zielführend einsetzen können. Andere haben Schwierigkeiten damit.
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 57, 61
Wie jede Aktivität zur Flow-Erfahrung wird
Sehen, Hören, Berühren, Rennen, Schwimmen, Bergsteigen, Wandern, Malen, Turnen, Tanzen…
Unser Körper ist zu unglaublich Vielem fähig, das in keinem direkten Zusammenhang zueinander steht. Und zu all diesen Dingen gibt es entsprechende Flow-Erfahrungen, die gemacht werden können.
Eine Aktivität wird zu einer Flow-Erfahrung, wenn sie das richtige Mass an Fähigkeiten erfordert und eine Herausforderung bietet. Ein Beispiel dafür ist das Joggen alleine gegen die Uhr oder das Rennen in Wettbewerben. Etwas kann erst zu einer Flow-Erfahrung werden, wenn nicht nur der Körper, sondern auch der Verstand daran beteiligt ist. Muskeln und Gehirn müssen zu gleichen Teilen einbezogen sein.
Wie bereits erwähnt, kann aus jeder körperlichen Tätigkeit eine Flow-Erfahrung entstehen. Es ist nicht leicht, gewöhnliche Alltagserfahrungen in eine Flow-Erfahrung umzuwandeln. Aber fast jede Person kann die eigenen Fähigkeiten dazu verbessern.
Die nachfolgenden Schritte zeigen auf, wie man am besten dafür vorgeht.
Zielsetzung
Setze dir ein Gesamtziel & so viele Unterziele wie möglich.
Messinstrument festlegen
Finde eine geeignete Art und Weise, wie du deinen Fortschritt im Hinblick auf das Gesamtziel messen kannst.
Konzentration
Konzentriere dich auf das, was du tust und versuche, die Herausforderungen immer genauer erfassen zu können.
Fortschritt
Entwickle langsam die Fähigkeiten, die für das Erreichen deines Zieles nötig sind.
Zielerhöhung
Setze die Ziele höher, wenn die Aktivität langweilig zu werden beginnt.
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 155, 159
Ausführung
Wenn das Trainieren zur Pflicht wird
Fühlst du dich deinem Training verpflichtet, hast aber keinen Spass daran? Wenn du das Gefühl hast, dass du einer Tätigkeit nachgehen "musst", weil sie gerade "beliebt" ist oder besonders gesund zu sein scheint, geht das in die falsche Richtung. Versuche das Ganze distanziert zu betrachten und schaue dir die zuvor erwähnten Punkte noch einmal an. Lassen sich diese in dein Training einbauen oder möchtest du es vielleicht wagen, mit einer anderen körperlichen Tätigkeit zu versuchen in den Flow-Zustand einzutreten?
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 159
Der Vorteil gegenüber der passiven Unterhaltung
Statt die eignen (psychischen und physischen) Reserven zu nutzen, um das Gefühl des Flows selbst zu erleben, verbringen heute viele Menschen Stunden damit, jemandem anderen dabei zuzusehen, wie sie einer Tätigkeit nachgehen – beispielsweise in den Sozialen Medien.
Statt selbst zu musizieren, hören wir Playlists. Statt selbst etwas zu erleben, schauen wir Schauspielern dabei zu, wie sie so tun, als würden sie ein Abenteuer erleben.
Vorübergehend kann diese Art von passiver Teilnahme die Leere der verschwendeten Zeit füllen. Jedoch führen sie nicht wie Flow-Erfahrungen, die aufgrund des Einsatzes von Fähigkeiten eintreten, zu Wachstum. Diese passive Unterhaltung führt nirgends hin. Sie macht uns erschöpfter und frustrierter.
«Die meisten Berufe und viele Freizeitaktivitäten – besonders jene, bei denen man passiv ein Massenmedium konsumiert – sind nicht danach ausgelegt, uns glücklich und stark zu machen. Ihr Sinn besteht darin, für andere Geld zu scheffeln. Wenn wir ihnen das erlauben, können sie uns das Mark aussaugen und nur schwächliche Hüllen zurücklassen» (Csikszentmihalyi, 2020, S. 253).
Diejenigen, die lernen ihre Arbeit zu geniessen, und ihre freie Zeit nicht an eine Passivität vergeuden, bekommen das Gefühl, dass ihr Leben insgesamt wertvoller ist.
Csikszentmihalyi, M. (2020). Flow. Das Geheimnis des Glücks (A. Charpentier, Übers.) (7. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. (Original erschienen 1990: FLOW – The Psychology of Optimal Experience)
S. 252-253
Differenzierung
Unterschied zu den positiven Gefühlen
Um einen Flow zu erleben, bedarf es psychische und physische Energie. Dahingegen gibt es Abkürzungen/Mittel, die es uns auf schnellem Weg erlauben, positive Gefühle zu erleben. So kann beispielsweise ein Einkaufsbummel für positive Gefühle aber nicht für ein Flow-Erlebnis sorgen.
Long story short
Die zweite Säule des Wohlbefindens beschäftigt sich mit dem Engagement, mit dem «Eins-Sein» mit einer Tätigkeit.
Wenn das Gefühl für Raum und Zeit verloren geht und sich unser Verstand sowie unser Körper in einem Flow-Zustand befindet, wächst unseres Inneres und wir gewinnen an Fähigkeiten. Vor allem zu Beginn braucht es jedoch ein bisschen Überwindung, um in die wunderschöne Welt des Flows eintreten zu können. Es braucht an Konzentration und die Aufmerksamkeit muss gezielt auf die Tätigkeit gerichtet werden. Am besten ist es deshalb, alle möglichen Störfaktoren (Mobiltelefone etc.) vor dem Eintritt in die Flow-Sphäre zu beseitigen. Der Flow-Zustand tritt vor allem ein, wenn die eigenen Stärken genutzt werden. Damit also dieser angenehme Zustand häufiger erreicht werden kann ist es von Vorteil, die eigenen Stärken zu kennen und gezielt einzusetzen.
Für auf deinen weiteren Lebensweg
Dein Take Away
Es macht erwiesenermassen zufriedener, sich aktiv mit etwas auseinanderzusetzen und die Aufmerksamkeit auf eine gezielte Tätigkeit zu richten, statt sich mit passiver Unterhaltung "zudröhnen" zu lassen. Und obwohl dies oft eine bestimmte Überwindung braucht, lohnt es sich allemal, diese Energie aufzubringen. Denke doch daran, wenn du das nächste mal nicht so zufrieden bist und eine Ablenkung/Aufmunterung benötigst.